Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern. (André Malraux)

So entstanden die Schwarzwälder Holzfällermeisterschaften

und der

 EUROJACK Dachverband

Nach der Gründung des neuen Vereins > Ringersportverein Schuttertal< 1978, fanden im darauf folgenden Jahr 1979, die 1. Schwarzwälder Holzfällermeisterschaften statt. Die Anregung dazu gab der damalige Trainer des RSV, Willi Obert, der solche Veranstaltungen durch den Wettkämpfer Drago Grbic, ehemals Schwergewichtsringer des KSV Kuhbach, aus dem Elsass kannte. Holzfällermeisterschaften wurden damals und werden auch noch heute alljährlich an einigen Orten im Nachbarland Frankreich durchgeführt.

Was ursprünglich nur eine originelle Idee zur Aufbesserung der Vereinskasse und als Gaudi für Jedermann gedacht war, entpuppte sich schnell als erstzunehmender Wettbewerb unter Profis und wurde zum Publikumsmagnet in Schuttertal.

Kamen die Teilnehmer anfangs noch in Freizeitkleidung, so durfte später nur noch mit entsprechender Schutzkleidung an den Wettkämpfen teilgenommen werden. Hatten die Wettkämpfer zu Beginn die einfache Axt, Handsäge und Motorsäge dabei, so kommen heute immer professionellere und außergewöhnliche Werkzeuge zum Einsatz. Spezialsägen aus den USA und Neuseeland, Wettkampfäxte aus Australien und Neuseeland sowie Powersägen mit 60 PS.

Früher wurde gewachsenes Holz aus dem Wald verwendet, während heute die Stämme abgedreht werden, um ein möglichst genaues Standardmaß zu erhalten.

Ende der 1990 Jahre wurde von den verantwortlichen aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Deutschland die Idee geboren Europameisterschaften der Holzfäller den sogenannten  >EUROJACK< durchzuführen. Der EUROJACK-Sport  ist die spektakulärste Form, die der Holzfällersport in Europa zu bieten hat! Im Gegensatz zu anderen Lumberjackveranstaltungen ist EUROJACK eine markenfreie Sportart. Unabhängig von Geräte- und Werkzeugmarken, unter Einhaltung geltender Reglementvorschriften, darf jeder an einem EUROJACK-Bewerb mit individueller Ausrüstung teilnehmen. Nach dem Modell der Vierschanzentournee fand 2002 die erste Probeserie statt. Ab 2003 ging es dann richtig los! Der Dachverband wurde gegründet, der erste Präsident wurde Kurt Gujier vom Forstrevier Pfannenstil  oberhalb des Zürichsee / Schweiz. Aus beruflichen Gründen musste er sein Amt nach nur zwei  Jahren  niederlegen, sein Nachfolger wurde Alfred Fehrenbacher aus Schuttertal.

Fanden die Wettkämpfe anfangs ausschließlich in den vier Gründerländern statt, wurden 2010 und 2011 erstmals auch Bewerbe  in Schweden ausgerichtet. 2012 ging es nach Tschechien, wo das Team um Wettkämpfer David Sila und dessen Frau Jaqueline Silova  in Jihlava einen EUROJACK-Wettkampf ausrichtete, seit 2013 ist das Tschechische Komitee festes Mitglied im EUROJACK Dachverband.

Nach der Wettkampfserie 2014 beschloss die Vorstandschaft aus Hery sur Ugine/Frankreich aus dem EUROJACK – Verband auszutreten. Auch sofort eingeleitete Gespräche von Marc Tussing (EUROJACK -Vizepräsident) konnten die Entscheidung der Verantwortlichen nicht mehr abändern. Das Bedauern über die Kündigung war sehr groß, hieß dies doch, dass in Frankreich keine Veranstaltung mehr stattfindet. Natürlich wurde sofort an einer Lösung gearbeitet. Für die Jahre 2015 und 2016 konnte leider kein neuer Veranstalter gefunden werden und da in der Schweiz nur alle 3 Jahre ein Wettkampf stattfindet waren es nur 3 Veranstaltungen in der EUROJACK Serie 2015 und 2016. Die Bemühungen von Alfred Fehrenbacher und Marc Tussing zahlten sich dann Ende 2016 aus. Mit dem Fußballverein Grendelbruch im Elsass konnte man einen Veranstalter gewinnen, der im Holzfällersport auf eine jahrzehnte lange Erfahrung zurückgreifen kann. Der eigene traditionsreiche Holzfällerwettkampf, mit der legendären Goldenen Axt als Siegertrophäe, war etwas in die Jahre gekommen und war kein so großer Publikumsmagnet mehr. Mit dem Beitritt zum EUROJACK-Dachverband versprach man sich einen Aufschwung.

In der Saison 2017 standen wieder 5 Wettkämpfe auf dem Programm. Gestartet wurde in der Schweiz im Forstrevier Pfannenstiel. Es folgten Jihlava in Tschechien und Schuttertal, mit einer gelungenen Premiere konnte Grendelbruch im Elsass in den EUROJACK einsteigen und somit Frankreich zurück in die Serie bringen. Der Saisonabschluss oblag den Österreichern die mit Armin Kugler auch den EUROJACK Europameister stellen. Armin Kugler konnte mit diesem vierten Meistertitel die bisherige Rekordmarke von Thomas Gerber einstellen.

Nach der Saison 2017 konnte mit Luthern in der Schweiz ein weiterer Veranstalter gewonnen werden. Somit wird es künftig jedes Jahr mindestens eine Veranstaltung in der Schweiz geben.