Holzfäller kommen auf die Bühne

Die Schwarzwälder Holzfällermeisterschaften finden vom 27. bis 29. Juli zum 41. Mal am Eichberg in Schuttertal statt. Was ursprünglich als eine originelle Idee zur Aufbesserung der Vereinskasse und als Gaudi für jedermann gedacht war, hat sich rasant zu einem etablierten Wettbewerb unter Profis entwickelt. Nun soll ein frischer Wind wehen: Der veranstaltende Ringersportverein fährt in diesem Jahr mit einem neuen Konzept auf. Dazu gehört eine 20 Meter lange Wettkampfbühne.

Die Meisterschaften der fliegenden Späne, Motorsägen und Holzstämme sind immer wieder ein Publikumsmagnet und bekannt als sehenswertes Spektakel. Denn der Wettbewerb ist Ende der 1990er-Jahre auch international geworden mit den Europameisterschaften der Holzfäller, dem Eurojack.

Der Veranstalter RSV Schuttertal sieht es an der Zeit, dem dreitägigen sportlichen Fest mit neuen Ideen ein aufgefrischtes Gesicht zu geben. Denn in den vergangenen Jahren habe man trotz guter Besucherresonanzen leicht rückläufige Zahlen vermerkt. „Zeit, etwas zu verändern und neue Glanzpunkte zu setzen“, sagen Florian Brosamer, Pascal Ehret und Franziska Vögele. Die Drei haben zusammen mit den Vereinskollegen Ralph Moser, Josef Meßner, Stefan Eble, Markus Vögele und Thomas Fehrenbacher ein Team gebildet, das sich mit einem neuen Konzept beschäftigt hat.

Begonnen haben sie schon im Oktober, viele Ideen gesammelt und ihre Umsetzung ausgearbeitet. Der fertige Entwurf wurde dem RSV-Vorstand vorgestellt, der dem Team für die Umsetzung grünes Licht und freie Hand gegeben habe, so Brosamer. Die größte Veränderung wird die Austragung der Wettkämpfe auf einer Bühne sein, die bislang in der Sportarena auf freiem Gelände stattgefunden haben. Die Holzkonstruktion wird 20 Meter lang sein mit einer Tiefe von fünf Metern. Und sie wird Platz bieten für jeweils fünf Wettkämpfer. Ausgenommen ist die Disziplin Treetoping, bei der es an einem Stamm in zehn Meter Höhe geht.

An der Rückwand der großen Holzbühne sollen die Startknöpfe angebracht werden und fünf Bildschirme, die eine direkte Zeitübertragung des jeweiligen Wettkämpfers wiedergibt. „Die Zeiten konnte das Publikum bisher nur über Mikro und den Sprecher erfahren. Mit den Displays ist das Publikum immer auf dem aktuellen Stand, was die Kämpfe wohl noch spannender macht“, sagt Pascal Ehret.

Für den Bau der Bühne sind die RSV-ler in den Wald gegangen, haben Holz geschlagen, geschält und weiterverarbeitet. „Das waren große Arbeitseinsätze“, so Ehret. Unterstützung gab es außerdem von einem langjährigen Sponsor. Die Wettkampfbühne soll je nach Gefährlichkeit der Disziplin – wie etwa beim Einsatz von Motorsägen – mit einem Schutzgitter versehen werden. „Da die Holzfäller anders als in der Sportarena mit einem Naturboden nun auf einer ebenen Fläche agieren, schaffen wir für die Teilnehmer gleiche Voraussetzungen“ ergänzt Florian Brosamer.

Neue Band soll ein breiteres Publikum anlocken. Neu gestaltet wird auch der Samstagabend mit einer neuen Band, von der man sich ein breiteres Publikum erhofft. Außerdem wird der Eintritt zu den Qualifikationskämpfen anders als bisher frei sein. In diesem Jahr wird es nach einer Pause zudem wieder einen Länderwettkampf unter den internationalen Teilnehmerländern geben: „Dieser Wunsch wurde oft an uns herangetragen“, sagt Brosamer. Zum neuen Konzept gehört eine Forstausstellung oberhalb des Schauplatzes am Eichberg, worin das Team eine weitere Aufwertung des Gesamtbilds des Festplatzes sieht. Und für den Montag gibt es erstmals ein Schlepper-Treffen. Hier können private Liebhaberstücke und Oldtimer präsentiert werden.

Konzeptionell wird zudem in den Bereichen Werbung und soziale Medien innovativer gearbeitet, dafür ist Franziska Vögele zuständig. „Wir sind sehr gespannt und aufgeregt, wie unsere Ideen letztendlich wirken und bei den Besuchern ankommen werden“, sagt das Team hoch motiviert.

 

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